Pfandhaus

Wer kurzfristig einen kleinen Kredit braucht, ging früher genauso wie heute einfach zum nächsten Pfandhaus. Dort kann man dann Wertgegenstände gegen eine geringe Gebühr versetzen oder auch verkaufen. So etwas kann sehr nützlich sein, wenn am Monatsende plötzlich das Geld knapp wird. Dann kann man dort einfach eine Markenuhr oder ein wertvolles Erbstück oder Schmuckstück versetzen und es auslösen, sobald man wieder die finanziellen Mittel dazu hat.

Die Gebühren, die ein Pfandhaus für seine kleinen Kredite nimmt, liegen meist weit unter den Sätzen, die eine Bank dafür nehmen würde. Darum ist es für einen normalen Verbraucher auch noch günstiger, sich kurzfristig Geld in einem Pfandhaus zu borgen. Für viele klingt es seltsam oder gar anrüchig, einen Wertgegenstand im Pfandhaus zu versetzen. Allerdings gibt es diese Möglichkeit schon sehr lange und wurden immer gern genutzt, um kurzfristige, finanzielle Engpässe zu überbrücken. In den Großstädten ist es auch weitaus verbreiteter, sich ein paar Wochen etwas Geld beim Pfandleiher zu besorgen als in den ländlichen Regionen. Pfandhäuser finden sich in allen größeren Städten. Sie nehmen jede Art von Wertgegenständen und zahlen dafür zwischen einem viertel und der Hälfte des derzeitigen Wertes der Ware aus. Manche Leute glauben allerdings, sie würden im Pfandhaus zum Beispiel die Hälfte des Kaufpreises geliehen bekommen. Doch dies ist falsch.

Für die Beleihung eines Pfandgegenstandes nehmen die Pfandhäuser meist einen moderaten Zinsbetrag. Der Kunde hatte dann drei Monate Zeit, sein Pfand gegen den Kredit und die zusätzliche Gebühr auszulösen. Es ist allerdings gesetzlich vorgeschrieben, dass das Pfandhaus dem Kunden zusätzlich noch einen weiteren Monat die Möglichkeit geben muss, sein Pfandstück auszulösen. Erst dann darf das Pfandhaus das Pfand in einer Auktion versteigern, um auf diese Art sein Geld zurück zu bekommen. Die Pfandhäuser können den aktuellen Wert einer Ware recht gut beurteilen und man kann sich auf ihr Urteil schon verlassen. Immerhin ist das ihr Geschäft, den Wert einer Ware richtig zu beurteilen. Obgleich die Pfandhäuser Geld verleihen, haben sie nicht den Status anderer Geldinstitute. Sie gehören zu den normalen Gewerbetreibenden und unterliegen dem Landesrecht. Das Pfandhaus ist allerdings nicht nur interessant, weil man sich dort jederzeit Geld leihen kann. Auch die regelmäßig veranstalteten Auktionen sind durchaus für viele Leute attraktiv, da man dort günstige hochwertige Waren erwerben kann, die andere nicht auslösen konnten. Doch die Hauptaufgabe der Pfandhäuser ist das Vergeben von kleinen, kurzfristigen Privatkrediten. Es gibt inzwischen aber auch Pfandhäuser, die sich zum Beispiel auf die Verleihung von Geld auf Autos spezialisiert haben.

In vielen deutschen Städten findet man Angebote von Pfandhäusern, die sich auf die Annahme von Autos beschränken. Sie verleihen auf das Auto einen kleinen oder mittleren Kredit, je nach Wert des angebotenen Wagens. Manche dieser Auto-Pfandhäuser gestatten den Kunden sogar, den Wagen weiterhin zu nutzen, wobei sich das Pfandhaus natürlich das Besitzrecht an dem Wagen sichert, für den Fall, dass der Kunde zahlungsunfähig bleibt und auch nach einer dreimonatigen Frist sein Auto nicht wieder auslösen kann. Die genauen Konditionen dafür kann man am besten vor Ort beim Auto-Pfandhaus erfahren. Allerdings wird diese Art der kurzfristigen Geldbeschaffung inzwischen gern genutzt, vor allem, wenn der Kunde seinen Wagen auch weiterhin fahren darf. Autos gelten natürlich als sehr gutes Pfandstück, da ihr aktueller Wert sehr gut ermittelt werden kann und relativ stabil ist, solange der Wagen keinen Unfall erleidet, wobei die Versicherung für die Schäden aufkommt.